In Memoriam von Georg Hoogen

Georg Hoogen (geb. 17. August 1950) ist am 20. Mai 2023 nach langer schwerer  Krankheit von uns gegangen, der derzeit letzte männliche Erbe des Vogelsangshofes in Kervenheim (urspünglich Vogelsanck). 1740 wurde der Hof von der Familie van Doornick käuflich erworben. 1947 heiratete Georg´s Mutter Maria van Doornick – die letzte Hoferbin – Gottfried Hoogen (23 Generationen). 1988 heiratete Georg Monika Jansen aus Düren, deren gemeinsame Tochter Bernice und Enkelin Naila nun die Geschicke des Vogelsangshofes in die Zukunft führen werden.

Als Georg geboren wurde, führte die berühmte Marke (v. Marktvogt u. d. J Feldrose) ein Hengstfohlen von Paraffin; auf ihr lernte Georg reiten, bevor er in die Schule kam. Später ritt er Marquise (v. Altan) auf ländlichen Turnieren und Lottka im Schützenzug in Kevelaer.

1988 übernahm Georg die Leitung des Vogelsangshofes. Zu dieser Zeit war er schon lange der große Praktiker auf dem Hof und kümmerte sich um die Landwirtschaft. Er  trug Sorge für das Gestüt; die Beschälerriege (zeitweise bis zu 10 Hengsten auf Station), die Stuten, Fohlen und die Jungpferde. Und! – er baute auf dem Vogelsangshof die 1. europäische Besamungsstation auf.

Er bereitete die Vogelsang’schen Pferde für Körungen, Stuteneintragungen und -schauen, Fohlenschauen und sonstige Veranstaltungen vor. Bei den vielen züchterischen Ereignissen gab es folgende besondere Höhepunkte:

1970 führte er Marquise (v. Altan u. d. Madeira) zur Siegerstute bei der 2. Stutenschau des ZB Rheinland.

1981 bei der 3. Landesschau war es Maritza (v. Gobelin u. d. Mata Hari – Mutter von Matador), die Siegerstute wurde.

1977 wurde Mahagoni Sieger der HLP, heute einer der einflussreichsten Vererber.

1978 wurde Mackensen überragender Siegerhengst und der springgewaltige Schwedengruß (v. Kunzit) Prämienhengst.

1982 bei der 2. Bundesschau in Verden wurde Maharani (v. Flaneur u. d. Marquise) mit ihren Söhnen Marlon (geb.1972); Mahagoni (geb.1974) – beide von Pasteur xx – und Mackensen (geb.1976) von Patron überragende Siegerfamilie, zusätzlich wurde Maharani vor dem Tempelhüter Denkmal besonders geehrt.

Im gleichen Jahr wurde Maritza Siegerstute bei der DLG München mit ihren Töchtern Madeira (geb.1978) und Marischka (geb.1979), beide abstammend von Marlon.

In diesem Jahr wurde auch Elysee (v. Zauberklang u. d. Eberesche v. Rubin, Fam. d. Elfe) geboren; 1985 Siegerstute Eintragung Sonsbeck, Siegerstute Elitestutenschau Aachen und Jahressiegerstute Neumünster und 1988 1a Preisträgerin 4. Landesstutenschau Rheinland. Sie und der Bewegungskünstler Enim Pascha (v. Zauberklang) repräsentieren die 2. bedeutende Stutenfamilie des Vogelsangshofes.

Unvergesslich: bei der Gründung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zelebrierte Georg Mackensen im Bonner Diplomatenviertel und zeigte so den Weg in die Zukunft der Trakehner Pferde.

Lombardi (geb. 2006 v. Zauberklang) u. d. Louisville v. Sir Chamberlain repräsentiert die dritte bedeutende Stutenfamilie des Vogelsangshofes – die Familie der Lottka. Ein weiterer hoch erfolgreicher Spross dieser Familie ist der Vielseitigkeitscrack Böttcher’s Longchamp (v. Maquisard xx). Lombardi’s Tochter Marquise a. d. Maravilla v. Argonaut und seine Schwester Longena und deren 2jähriger Sohn von Stubbendorff sind nun Garanten für die Fortführung und Zukunft der Trakehner Zucht des Vogelsangshof.

Zu Zeiten der Vorsitzenden Werner Fleuster, Hagen Willems und Franziska v. Kintzel war Georg eines der profiliertesten Mitglieder bei den diversen Kommissionen des ZB Rheinland. Des Weiteren war er immer bei allen zeit- und arbeitsaufwendigen Einsätzen zur Stelle. Er gehörte zur Stammbesetzung bei den damaligen Fohlenbrennreisen, wenn wir in langen Autoschlangen durch die Eifel, das Bergische Land, den Niederrhein, die Niederlande und Belgien fuhren.

Er stand Zeit seines Lebens im Dienste der Rheinischen und vornehmlich der Trakehner Pferde; bei ihnen fand er seine Berufung. Hans Britze bezeichnete ihn als Pferdemann durch und durch. Sein typisch niederrheinischer Humor, zurückhaltend und oft ungeheuer witzig – der nie böse gemeint war – und sein immenses Wissen, hat uns oft die Sinne geöffnet für das hippologische Wissen und er stand immer felsenfest zu seiner Meinung.

Georg, wir alle hatten gerne mit dir zusammengearbeitet und dabei viel Spaß und Freude gehabt.

Deine alten Freunde und Weggefährten u.a. des ZB Rheinland

Georg u. Patron (Tranzyt x Traum)

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